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Der Reliquienschrein der Heiligen Theresia von Lisieux zum Bündnistag in Schönstatt

Der Reliquienschrein der Heiligen Theresia von Lisieux zum Bündnistag in Schönstatt

Anlässlich des 50. Jubiläumsjahres des Theresienwerks reist derzeit ein Reliquienschrein der heiligen Thérèse von Lisieux durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Am 18. und 19. Juni war er auch in Schönstatt im Bundesheim und bereicherte den Bündnistag, als er während der Bündnismesse aufgestellt war und in der traditionellen Prozession vom Pilgerzelt zum Urheiligtum mitgeführt wurde.



Als Vorbereitung auf die Ankunft des Schreines machte sich eine internationale Gruppe vom Bundesheim auf einen kleinen Pilgerweg vom Urheiligtum zu den beiden Heiligtümern der Marienbrüder und des Frauenbundes, die schon seit geraumer Zeit eine Reliquie der heiligen Theresia in den Altären haben. Marienbruder Markus Amrein und Dr. Alicia Kostka vom Frauenbund erläuterten deren Geschichte und die Bedeutung für ihr Heiligtum und ihre Gemeinschaft. Nach der Rückkehr ins Bundesheim wurden die Vorbereitungen für die Ankunft des Schreines getroffen, der mit einem Blütenregen empfangen wurde.


Während der Präsenz des Schreines in der Hauskapelle des Bundesheimes war Anbetung des Allerheiligsten, die Crew um P. Joselo und Ferdinand Güsewell sorgte nicht nur für eine innige Atmosphäre der Anbetung – auch in der Nacht- , sondern auch um eine internationale Familienhaftigkeit. Nach der Teilnahme an der Bündnismesse und der Bündniserneuerung am Urheiligtum kehrte der Schrein wieder ins Bundesheim zurück, wo weiterhin Anbetung gehalten wurde in den Anliegen der Kirche und vieler persönlicher Nöte. In den Gesprächen kam heraus, dass die ca. 40 Teilnehmer in Vertretung von sehr vielen Angehörigen und Freunden ihre eigentliche Anwesenheit verstanden. Der umsichtige Zeitplan ermöglichte auch manchen, an der Fronleichnamsprozession auf Berg Schönstatt am Sonntag teilzunehmen, wo man endlich nach der Coronazeit wieder die Blumenteppiche bewundern konnte, richtige Kunstwerke zu Ehren des eucharistischen Herrn.



Wer tiefer in die Geistigkeit der heiligen Theresia eintauchen wollte, ließ sich nicht die Vorträge des Nachmittags im Bundesheim entgehen. Zu den großen Gestalten des Karmel (Teresa von Avila, Johannes vom Kreuz, Edith Stein) zählt auch die „Kleine Heilige Theresia von Lisieux“, die mit ihrer Spiritualität nicht nur dem Karmel, sondern auch Schönstatt wertvolle Impulse gab. Wie aktuell ihre Gottes- und Menschenbeziehung ist, zeigten Bewegungsleiter P. Güthlein und der Karmeliter P. Jakel mit jeweils gut abgestimmten Schwerpunkten.


P. Güthlein, per Video zugeschaltet, stellte Theresia als lebendige Orientierungsgestalt für die Antworten auf die Herausforderungen der heutigen Zeit dar. Ihr sog. „kleiner Weg“ zu Gott und zu den Mitmenschen ist das erlernbare Kunststück, in den Erfahrungen der zwischenmenschlichen Begegnungen und alltäglichen Vorkommnisse die Fürsorge und den Weisheitsplan eines liebenden Vatergottes zu sehen und ohne Vorbehalte und voller Hingabe das Gewöhnliche außergewöhnlich gut zu machen. Mit dieser engen Beziehung von natürlichem und übernatürlichem Bereich trifft sie wie selbstverständlich bei einer schönstättisch geprägten Zuhörerschaft auf Seelenverwandte, denen es nicht schwerfällt, anderen die für heutige Menschen diese zunächst nicht leicht einsehbare Lebensgrundlage zu erklären und auch in Gesprächen Zeugnis davon abzugeben.



P. Jakel zeigte anhand von Schlüsselszenen aus der Kindheit der Heiligen, wie diese auf ihrem später entdeckten „kleinen Weg“ zu Jesus eine ganze Bindungs- und Weiterleitungstheologie im Kern schon beinhalteten: der natürliche Vater als Transparent des himmlischen Vaters, das Hinhören auf die Stimme des Herrn auf dem Berufungsweg, der zunächst mit allergrößten Hindernissen belegt war, das kindliche Vertrauen als Auslöser für außergewöhnliche Gnaden, die als Geschenk, nicht als Verdienst von Theresia verstanden wurden und wie daraus eine Sicherheit und vollkommen angstlose Hingabe ohne Vorbehalt auch in Leidenssituationen erwachsen konnte. Und diese warteten auf sie in gerütteltem Maße. Kein Wunder, dass P. Kentenich in zahlreichen Hinweisen auf ihren Lebensweg seine Pädagogik des organischen Denkens, Lebens und Liebens illustrierte und dass der heilige Johannes Paul II. sie für unsere Zeit in den Rang einer Kirchenlehrerin erhob.


Ihr Reliquienschrein war eine besondere Liebesgabe von oben zu den Feiern zum Bündnistag in Schönstatt. Die Fürbitten auf dem traditionellen Weg von der Pilgerkirche zum Urheiligtum lösten sicher für viele Teilnehmer einen „Rosenregen“ an geistlichen Geschenken der Heiligen aus, die sie für die Pilgernden vorbereitet hatte: Fürbitten für einen marianischen Lebensweg, wie er durch die „Madonna mit dem Lächeln“ in Lisieux, an dem Theresia gesund werden sollte, eingeschlagen wurde; ebenso durch die „Mater ter admirabilis“ des Liebesbündnisses in Schönstatt, wo die inständige Bitte von Papst Franziskus in seinem Brief an die Deutschen von 2019 zur Evangelisierung auf offene Ohren trifft. Die aufmerksame Hereinnahme der kindlich-heroischen Christusbeziehung der Theresia von Lisieux kann im „nachpfingstlichen Schönstatt“ fruchtbare Impulse setzen und ein noch tieferes Verständnis des Gründers P. Kentenich für seine vielen Hinweise auf Theresia, geprägt von einer spürbaren Sympathie und Freude an dieser Seelenverwandtschaft.


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